Page 29 - stadtland magazin April 2022
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Die Schlempe entsteht als Nebenprodukt beim Brennen. Gleichzeitig
                                                             wurde diese als hoch effizientes Mastfutter an das Vieh verfüttert. Da die
                                                             meisten Brenner gleichzeitig landwirtschaftliche Betriebe im Kirchspiel
                                                             hatten, konnte somit eine effiziente Wertschöpfungskette entstehen.

                                                             Die Quadriga stand zuerst vorm Bürgerhaus, wurde jedoch im Jahre 2015
                                                             an den Eingang der Fußgängerzone versetzt.























          ↑ Familie Gassner-Schulze Rötering bei der Entdeckung der mittelalter-
          lichen Artefakte im Jahre 1975.

       An der Weststraße waren dies die Brennereien Graute, Schulze Rötering
       und Sommersell. Viele Jahrzehnte waren die Brenner ein wichtiger Wirt-
       schaftsfaktor in der Stadt und die Brenner waren in vielen gesellschaft-  ↑Spielende Kinder auf der Weststraße, Blick bis zum Fuselpättken, links: Haushaltswaren Meyer
                                            ↑ v.l. Irina Wolf, Monika Eustermann und Manuela Gajewski
       lichen Bereichen der Stadt stark vertreten. Im 19. Jahrhundert war die
       Kornbrennerei der wichtigste Wirtschaftszweig Sendenhorsts bis weit in   Zum Glück wurde durch den Einsatz einiger engagierter Bürger verhin-
       das 20. Jahrhundert hinein. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurde noch lan-  dert, dass das Fachwerkensemble niedergerissen wurde. Dieses stellt
       ge Jahre Korn in der Innenstadt und in der Weststraße produziert.  heute eine Perle und ein Entree in die immer noch schöne Innenstadt
                                                             von Sendenhorst dar.
       Mit der Stadtsanierung in den 1970er Jahren realisierte man, dass die   Einige wunderschöne Fachwerkhäuser konnten gerettet werden. Und
       Brennereibetriebe in der Stadt nicht mehr zeitgemäß waren, die Ge-  wenn auf den alten Fotos die Häuser auch so schön aussehen, die Innen-
       ruchs-, Verkehrs- und Schmutzbelastung war einfach zu groß, gerade bei   stadt und die Weststraße war eng, gerade in den Hinterhof-Bereichen.
       Inversionswetterlage.                                 Kleine Gewerbebetriebe machten den knappen Platz noch knapper und
       Die Brennereien wurden in das umliegende Kirchspiel ausgesiedelt, z. B.   der Wohnraum in den nach außen „schönen“ Gemäuern war eher be-
       gingen die Brennrechte der Brennerei Gassner an Martin Schulze Röte-  scheiden. So konnte mein Vater in seinem eigenen Zimmer nicht aufrecht
       ring über, der noch heute im Kirchspiel Borbein brennt.  stehen, die Toilette befand sich im Hof. Die Liste ließe sich fortsetzen…
       Dem Thema Brenner wurde von dem Sendenhorster Künstler und Eh-
       renbürger Bernhard Kleinhans ein Kunstwerk gewidmet, die Quadriga.        TEIL 2 FOLGT IN DER NÄCHSTEN AUSGABE.
       Dargestellt sind vier Arbeiter, die die Schlempe aus der Stadt abtrans-
       portieren mussten.                                                     Zusammengestellt von Christian Hölscher
                                                                              Infos unter: www.Heimatvereinsendenhorst.de
                                                                              Bilder: Heimatarchiv Sendenhorst



                            Tobias Kunicke  IHR KOMPETENTER                                                   Ralf Kunicke

                                PARTNER RUND
                                UM DIE IT
                                                            WIR SIND NUR EINEN ANRUF ENTFERNT!
                         IT-Hilfe für                            WIR SIND NUR EINEN ANRUF ENTFERNT!
                        kleine Unter-
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