Page 3 - stadtland magazin März 2022
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was inzwischen in der eigenen Lebensweise stark
in Verzug geraten ist. Wir werden uns auch daran
gewöhnen müssen, künftig weniger Geld und Gut
zur Verfügung zu haben. Aber es darf nicht so
weit kommen, dass es immer weniger Liebe und
Zuverlässigkeit gibt, auf die man bauen kann.
Deshalb ist es in der Fastenzeit nicht nur sinnvoll,
Wir leben immer in der Spannung von Dunkelheit soll auch in uns selbst zur Blüte kommen. Ja, das Verzicht zu üben, sondern einen wichtigen Verzug
und Licht, von Liegenbleiben und Aufstehen, gilt auch in der Fastenzeit. Da sollten wir nicht auch schnellstens zu beheben. Und gerade in der
von Erstarrung und Aufbrechen, von Sich- nur auf Essen, Trinken und andere schöne Dinge Fastenzeit wäre es doch an der Zeit, auch mal über
Zurücknehmen und Hinausgehen in das Leben, verzichten, sondern sich mit gutem Gewissen seine Laster nachzudenken anstatt täglich über
von Tod und Auferstehung. Ja, deshalb sollten öfter mal gönnen, gar nichts zu tun. Denn diese solch schwere Fragen des Alltags: Was esse ich
wir uns hüten, innerlich zu vereisen und kalt zu innere Freiheit tut gut. Sie führt wirklich zu einer denn heute und wo fahre ich hin? Also nutzen wir
werden: im Herzen, in der Sprache und im Umgang schöpferischen Ruhe, von der ich irgendwann mit doch einfach mal die Zeit vor Ostern, uns darüber
miteinander. Wenn wir in Berührung kommen neuer Lust etwas anzupacken aufstehen werde. die Gedanken zu machen, welche Hoffnung es
mit der inneren Glut unseres Herzens, wird diese noch gibt, von bereits vorhandenen Lastern wieder
auch in unsere Sprache und in unseren Umgang loszukommen, bevor wir uns selbst und andere
miteinander hineinwirken. Denn für die Begegnung damit belasten! Ich wünsche uns allen, öfter mal
mit einem Menschen gilt: Nur wenn beide wirklich Freu dich über den heutigen Tag, über die darüber nachzudenken, was uns denn der Engel der
ganz gegenwärtig sind, können sie sich begegnen, Schönheit der Natur, darüber dass du jetzt atmest Lebenskunst immer öfter mal schenkt. Denn damit
nur dann nehmen sie den jeweils anderen so wahr, und dass du so, wie du bist, einmalig bist. Und am fällt es dann auch immer leichter, das Leben in
wie er ist. Und dabei ist es aber auch wichtig, die Aschermittwoch ist nicht alles vorbei. Jetzt kann vollen Zügen zu genießen, ganz im Augenblick zu
eigene Begrenztheit zu akzeptieren. Denn es liegt es auch erst mal richtig losgehen, nämlich sich sein, intensiv zu leben und sich an allem zu freuen,
immer in meiner eigenen Entscheidung, ob und endlich mal wieder den Kopf frei zu schaufeln von was uns Tag für Tag geschenkt wird. Und dabei ist
wie ich glücklich bin. Und dazu gehört letztlich Alkohol, blauem Dunst und sonstigen Flausen, es natürlich immer wieder schön, gesund zu sein
auch ein Stück Demut, die Bereitschaft, mich mit die wir im Kopf haben und die uns immer öfter und seinen Leib zu bewegen…Ja, ich weiß aus
meiner Begrenztheit auszusöhnen. Denn nur wer den klaren Durchblick auf uns selbst versperren. eigener Erfahrung: das ist nicht immer leicht. Aber
gut mit seinen eigenen Grenzen umgeht, kann auf Ja, klar, wir sollten öfter mal über Verzicht und es ist doch eine große Freude des Alltags, diesen
Dauer auch gut mit anderen Menschen umgehen, Verzug nachdenken. Verzicht darf natürlich nicht zu genießen und die Überraschungen des Lebens
die seine Hilfe brauchen. Deshalb nicht immer nur für die leckeren Zutaten gelten, die uns die bewusst und mit Freude wahrzunehmen. Denn
nur mit den Ohren hören, sondern auch mit dem Pfunde auf die Waage zaubern. Denn es gibt noch wer mit Unlust durch den Tag geht, lässt sich sogar
Herzen! Und wenn wir draußen Frühling haben, vieles mehr als Pfunde, auf die man immer öfter durch einen wunderbaren Sonnenaufgang nicht
dann gilt: Der Frühling will auch in uns das mal verzichten sollte. Was da für wen in Frage von seiner verdrießlichen Stimmung befreien.
Leben aus aller Erstarrung hervorlocken. Das kommt, weiß wohl jeder selbst am besten, oder? Aber das könnten wir doch gerade aktuell immer
Leben, das wir um uns herum aufblühen sehen, Wichtig ist auch, sich mit dem zu beschäftigen,