Page 5 - stadtland magazin September 2021
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BUNDES T A GSWAHL   |  S T AD TLAND MA G A ZIN                                S T AD TLAND MA G A ZIN  |   BUNDES T A GSWAHL


 BUNDESTAGSWAHL 2021  Das dort beschriebene Vorgehen versucht die fol-
       genden Kriterien zu erfüllen:

       • Die Bundesländer erhalten den An-
 Sie haben die Wahl  teil der Sitze, der ihrem Bevölkerungs-
       anteil entspricht.
 Am Sonntag, 26. September 2021, ist Bundestagswahl. Die Wahlberechtigten der
 Bundesrepublik Deutschland entscheiden über die Zusammensetzung des 20.   • Die Parteien erhalten den Anteil die-
 Deutschen Bundestages und damit indirekt über die Nachfolge von Angela Merkel   ser (Landes-)Sitze, der ihrem Zweit-
 als Bundeskanzlerin.   stimmenanteil (im Land) entspricht.


       • Alle direkt gewählten Kandidaten
 scheidung frei ist, wen und ob er wählen möchte.   sind im Bundestag vertreten. Diese
 Da die Wähler ihre Vertreter direkt wählen, spricht   haben jeweils die Mehrheit der Erst-
 man von der Unmittelbarkeit der  Wahl.  Gleich-  stimmen eines Wahlkreises auf sich
 heit bedeutet, dass alle Staatsbürger das aktive und   vereinigt.
 passive  Wahlrecht in formal möglichst gleicher
 Weise ausüben können und die Stimmen der Wahl-  Der letzte Punkt führt dann zu Komplikationen,
 berechtigten beim Verhältniswahlsystem nicht nur   wenn eine Partei im Land mehr Direktkandidaten
 den gleichen Zählwert, sondern grundsätzlich auch   stellt, als ihr Landessitze zustehen. Dann kommt
 den gleichen Erfolgswert haben. Darum dürfen   es zu Überhangmandaten und ggf. zu Ausgleichs-
 Zähl- und Erfolgswert nicht abhängig sein von   mandaten. Aus diesem Grund kann man vorher
 Besitz, Einkommen, Steuerleistung, Bildung, Re-  auch noch nicht genau sagen, wie viele Abgeord-
 ligion, Rasse, Geschlecht, politischer Einstellung   nete im kommenden Bundestag sitzen werden.  Eines ist allerdings schon klar: Es dürfte spannend werden.
 oder durch zu unterschiedlich große Wahlkreise.
 Und ein weiteres Merkmal unserer Wahlen ist die
 geheime Wahl. Niemand außer dem Wähler selber
 darf sehen, was oder wer gewählt wurde.

 In Deutschland gibt es ein Wahlrecht. Jede wahl-
 berechtigte Person kann entscheiden, ob sie dieses
 Recht in Anspruch nimmt.

 Bei der Bundestagswahl hat jeder Wahlberechtigte
 die Möglichkeit, zwei Stimmen abzugeben. Mit
 der Erststimme wird eine Person für den eigenen
 Wahlkreis gewählt. Mit der Zweitstimme wird eine
 Partei gewählt.

 Die Zusammensetzung des Bundestags wird an-
 hand der abgegebenen Stimmen ermittelt. Im Bun-
 deswahlgesetz ist die Sitzzuteilung geregelt.








 FOTOS: UNSPL ASH  Denn das Regierungsoberhaupt wird nicht vom    „allgemein, frei, unmittelbar,
 Volk direkt gewählt, sondern von den Abgeordne-
 gleich und geheim“
 ten des Bundestages.

 In unserem Grundgesetz ist festgelegt, dass die   sein muss. Allgemeinheit der Wahl bedeutet, dass
 Bundestagswahl alle vier Jahre in Form einer per-  jeder deutsche Staatsbürger, der das 18. Lebensjahr
 sonalisierten  Verhältniswahl mit einer Fünfpro-  vollendet hat, wählen darf und auch gewählt wer-
 zentklausel stattfinden und zudem  den kann. Freiheit, dass jeder Wähler in der Ent-
                                                                                                                 ANZEIGE


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